Bochum – Stadt des Wandels

Der Strukturwandel wird in Bochum als Chance genutzt. Viele ereignisreiche Kapitel liegen hinter der Stadt

Wer in den vergangenen Jahren auf dem Sheffield-Ring oder der Wittener Straße unterwegs war, der konnte den Wandel Bochums hautnah miterleben: Und zwar anhand einer Großbaustelle. Denn an dem Punkt, wo vor wenigen Jahren noch das riesige Opelwerk stand, bestimmten Bagger, zerklüftetes Gestein sowie schier endlose Schutthaufen lange Zeit das Bild. Mittlerweile ist daraus Mark 51°7 entstanden, ein modernes, schmuckes Neubaugebiet, auf dem sich schon zahlreiche zukunftsträchtige und arrivierte Firmen niedergelassen haben. Denn in Bochum wird der Wandel als Chance begriffen. 

Das Ende der Automobilära in Bochum traf viele Menschen zunächst wie ein Schlag, hatte Opel doch über Jahrzehnte das Stadtbild mitgeprägt. Die erste Veränderung im industriellen Sektor der Stadt war es jedoch nicht, denn Bochum war eigentlich immer im Wandel, ebenso wie seine Einwohner.

Ursprünge in der Landwirtschaft

In den ersten urkundlichen Erwähnungen und über viele Jahrhunderte hinweg wies Bochum einige Charakteristika einer Ackerbürgerschaft auf, die Grundlage der Menschen basierte zum Großteil auf Landwirtschaft. Im 15. und 16. Jahrhundert änderte sich dieses Bild jedoch allmählich. Auch durch die Wasseranbindung wurde Bochum Teil der westfälischen Hanse, mehr und mehr entwickelten sich deswegen Bündnisse im Binnenland. Zur etwa gleichen Zeit sind auch die ersten bergbaulichen Tätigkeiten in und um Bochum bekannt. Im Jahr 1677 wurde schließlich das erste, dokumentierte Abbaurecht verliehen.

Bergbau prägt eine Ära

Die Entwicklung im Bergbau prägte Bochum in den vergangenen Jahrhunderten wohl mit am meisten, denn immerhin galt die Stadt im Ruhrgebiet im Jahr 1929 mit über 70 Schachtanlagen als zechenreichste Stadt Europas. Dass der Übergang der einzelnen, prägenden Industriezweige mitunter fließend ablief, das verdeutlicht die Ansiedlung der Adam Opel AG, die im Jahr 1963 den Betrieb aufnahm. Große Teile der Produktionsstätten wurden auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Dannenbaum errichtet, welche wiederum kurz zuvor, im Jahr 1958, stillgelegt wurde.

Stadt des Wissens

Eine ganz andere Art des Wandels, aber etwa zur gleichen Zeit, machte eine südlich gelegene Region Bochums durch, die später auch weltweit Bekanntheit erhalten sollte. Im bis dahin eher ländlich geprägten Stadtteil Querenburg fiel am 2. Januar 1964 der erste Spatenstich zum Bau der Ruhr-Universität Bochum, mit über 40.000 Student*innen inzwischen eine der größten Universitäten Deutschlands.

Doch nicht nur die Ruhr-Universität ist in Bochum heimisch geworden, neben der RUB sind noch acht weitere, mitunter hochspezialisierte Hochschulen in der Stadt ansässig. Sie alle bilden die Grundlage der Zukunft und sollen Bochum auf dem Weg zum „Shootingstar der Wissenschaft“ und zur „Talentschmiede des Ruhrgebiets“ unterstützen – das sind zwei der fünf Kompetenzen, die das heutige Bochum ausmachen.

Bochum Strategie 2030

Um Bochum weiter zu entwickeln und den Strukturwandel als Chance zu nutzen, wurde die „Bochum Strategie 2030“ geschaffen, die den Weg der Stadt für die Zukunft ebnet und als Handlungsrahmen dient. Neben der Rolle in der Wissenschaft will die Stadt eine Vorreiterin modernen Stadtmanagements sein, die Zusammenarbeit mit der Gesellschaft suchen und gemeinsam Projekte entwickeln. Ganz nach dem Motto: Wissen – Wandel – Wirgefühl. Auch der kulturelle Bereich ist ein wichtiger Teil Bochums und gehört ebenfalls zur Strategie 2030. Die Titel „Großstadt mit Lebensgefühl“ und „Hotspot der Live-Kultur“ füllt die Stadt regelmäßig mit Leben. Ganz sicher auch über 2030 hinaus.

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